Klassiker zum Fest: Apfeltarte mit Calvados

Apfeltarte mit Calvados, Madame RenardOma ist die Beste. In ihrer Küche haben wir diese wunderbare Apfeltarte mit Calvados gebacken. Beim Duft des frischen Kuchens und der Ofenwärme habe ich mich bei ihr wieder richtig heimelig gefühlt. Das Rezept zum Klassiker gibt es hier.

(Inspiriert durch „Jahreszeiten der französischen Küche“ von Hüne und Urban-Halle)

Eine Backorgie liegt hinter uns: Nachdem wir die Orangen-Tartletten und eine kleine Zitronentarte aus dem Backofen gezogen haben, schoben wir die Apfeltarte spontan hinterher.

Naja, wir hatten noch jede Menge Teig übrig. Außerdem hatte sich meine Schwester zum Kaffee angekündigt. So haben wir mal wieder viel zu viel gebacken – dachten wir. Zwei Tage später waren nur noch Krümel von der Orangen- und der Apfeltarte mit Calvados übrig.

Apfeltarte mit Calvados, Madame Renard
Apfeltarte mit Calvados, Madame Renard

Spitzenköchin schwört auf Apfeltarte mit Calvados

Kein Wunder, wenn selbst die luxemburgische Spitzenköchin Lea Linster eine Apfeltarte mit Calvados mit in die NDR-Talkshow nimmt. Die aus der Frauenzeitschrift „Brigitte“ und anderen Medien bekannte luxemburgische Sterneköchin schwört auf diesen französischen Klassiker.

Diese Apfeltarte schmeckt deutlich fruchtiger und intensiver als normaler Apfelkuchen. Wer die Calvados-Variante mal probieren will, kann das ab und an auch im „La Bouche“. Am besten schmeckt er dort frisch aus dem Ofen.

Ich liebe den dünnen, ich sage immer „keksigen“ Mürbeteigboden mit der Mandelnote, dazu die leicht kandierten Äpfel mit Calvados-Aroma, ihre Süße und die krossen Mandelsplitter. 

Apfeltarte mit Calvados, Madame Renard

Apfeltarte mit Calvados, Madame Renard

Wenig Aufwand für ein so exquisites Ergebnis

Das Schöne ist: Die Zutaten habe ich immer im Küchenschrank vorrätig – naja, in diesem Fall Oma. Den Calvados haben wir Opa kurzzeitig aus dem Schnapsschrank gemopst. Der Apfelbranntwein stand schneller wieder drin, als der alte Herr es bemerken konnte. 😉

Ein Gläschen Calvados „in Ehren“ mag nicht jeder – Oma zum Beispiel nicht – , aber zum Backen und Kochen holt sie ihn doch ganz gern aus dem Schränkchen.

Calvados stammt ursprünglich aus der Normandie und hat seine Bezeichnung von der gleichnamigen Region. Dort wird er aus Cidre (Apfelwein) destilliert und in Eichenholzfässern gereift bis er ein herzhaftes, leicht würziges Aroma entfaltet. Die Franzosen trinken ihn gern nach dem Speisen als „Digestif“ oder als „Trou Normand“ zwischen den einzelnen Gängen.

Ich trinke ihn ganz gern mal, vor allem beim Backen. Der Alkohol verfliegt natürlich im Ofen, zurück bleibt ein charakteristisches Aroma, das jedem Apfelkuchen eine besondere Note verleiht.

Und hier nun das Rezept.

Ich wünsch Euch viel calvadossigen Spaß beim Nachbacken.

Eure Madame Renard

Apfeltarte mit Calvados, Madame Renard

Apfeltarte mit Calvados
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Zubereitungszeit
1 hr
Kochzeit
1 hr
Total Time
2 hr
Zubereitungszeit
1 hr
Kochzeit
1 hr
Total Time
2 hr
Mürbeteig
  1. 125 g Butter
  2. 225 g Mehl
  3. 30 g Mandeln
  4. 70 g Zucker
  5. 1 Prise Salz
  6. 1 Ei
Für den Belag
  1. 4 bis 5 mittelgroße Äpfel
  2. 6 cl Calvados
  3. 5 Esslöffel feinen Zucker
  4. 250 g Crème fraîche
  5. 3 Eigelb
  6. 3 EL gehobelte Mandeln
und
  1. Butter für die Form
  2. Hülsenfrüchte zum Blindbacken
Zubereitung
  1. Für den Teig alle Zutaten miteinander vermengen bis ein glatter Teig ohne Klümpchen entsteht. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und in den Kühlschrank legen - mindestens eine Stunde, besser über Nacht.
  2. Anschließend den Teig auf die bemehlte Arbeitsfläche legen und etwas ruhen lassen, damit er Raumtemperatur annimmt. Dann lässt er sich leichter verarbeiten.
  3. Für den Belag musst Du die Äpfel schälen, entkernen und in dünne Scheiben oder Stücke schneiden – wie Du es gern magst. Alle Stücke in eine Schüssel füllen und mit Calvados beträufeln. Das Ganze etwa eine Stunde ziehen lassen und ab und an umrühren.
  4. Nun die Backform mit Butter einfetten.
  5. Unterdessen den Backofen auf 180 Grad vorheizen.
  6. Den Teig nun ausrollen, so dass er etwa 0,5 Zentimeter dick ist und in die Form passt. Wem der Teig reißt, der kann ihn auch Stück für Stück in die Form legen und die Ränder ineinander drücken. Man kann den Teig auch mit den Fingern in die Form drücken, ohne ihn auszurollen. Dann sieht er zwar handgemachter aus, wird aber unter Umständen auch ungleichmäßiger.
  7. Den fertigen Teig in der Form dann mehrmals mit einer Gabel einstechen.
  8. (Ganz Genaue stellen die Form mit dem Teig nun noch einmal eine halbe Stunde in den Tiefkühler, damit er sich beim Backen weniger zusammen zieht. Ich halte das für überflüssig. Gerade weil sich der Teig ein wenig zusammen zieht, ist er nach dem Backen auch leichter aus der Tarte-Form zu heben. Das ist also Ansichtssache.)
  9. Bevor Du den Teig in den Ofen schiebst, bedecke ihn mit Backpapier und belege dieses wiederum mit Hülsenfrüchten. Dann hebt sich der Teig nicht ungleichmäßig nach oben und lässt sich nach dem Backen leichter belegen.
  10. Nun die mit Teig ausgelegte Form für etwa 15 Minuten in den Backofen schieben. Der Teig muss danach trocken sein, sonst lass ihn einfach noch einmal ohne die Hülsenfrüchte und die Abdeckung etwas länger backen.
  11. Ist er fertig? Nimm den Teig aus dem Ofen.
  12. Jetzt müssen 2 EL feiner Zucker für den Belag auf dem Teig verteilt werden.
  13. Die Äpfel abgießen und den Calvados in einer kleinen Schüssel auffangen.
  14. Die Äpfel nun auf dem Teig verteilen, so dass es Euch gefällt.
  15. Die Tarte nun erneut 30 Minuten in den Ofen schieben. Die Äpfel sollen danach leicht goldig oder braun sein. Der Teig sollte dabei nicht sehr viel dunkler werden, sonst musst Du ihn mit Alufolie abdecken.
  16. Unterdessen den Calvados mit den restlichen drei EL Zucker vermischen, dann kräftig mit den Eigelben und dem Crème fraîche verrühren.
  17. Wenn die Tarte aus dem Ofen kommt, die Masse über die Äpfel gießen, dann die gehobelten Mandeln darüber streuen.
  18. Das Ganze noch einmal in den Ofen schieben und weitere 15 Minuten backen. Gegen Ende solltet Ihr den Kuchen beobachten. Die Creme muss stocken, die Mandeln dürfen nicht verbrennen.
  19. Wenn alles fertig ist, die Tarte etwa zehn Minuten abkühlen lassen.
Anmerkungen
  1. Am besten schmeckte die Apfeltarte mit Calvados noch warm aus dem Ofen. Danach fällt sie etwas in sich zusammen und bekommt leichte Risse.
  2. Den Kuchen mit Crème fraîche oder Sahne servieren.
Madame Renard http://madamerenard.de/

2 Kommentare zu Klassiker zum Fest: Apfeltarte mit Calvados

  1. Pingback:Sigrid / Madam Rote Rübe

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