Die Ägypter verwendeten den aromatischen Thymian zur Einsbalsamierung. Mönche brachten die Pflanze als Heilkraut nach Mitteleuropa. Heute kennen wir Thymian eher als Küchengewürz – wie mit diesen leckeren Keksen mit Thymian und Schokolade (Biscuits au thym et au chocolat).
Ein Tausensassa im Gewürzregal
Römischer Quendel, Immenkraut, Kunerle – ein Kraut mit vielen Namen. „Tham“ hieß es bei den alten Ägyptern. „Tymon“ im historischen Griechenland. „Thymus“ im florierenden Rom. „Demut“ heißt es noch heute in mystischen Computerspielen.
Bei mir wächst es im Garten als Küchengewürz, woran wohl die Benediktinermönche mit Schuld tragen. Sie sollen das Kraut im elften Jahrhundert nach Mitteleuropa gebracht haben. Von den Klostergärten fand Thymian seinen Weg schnell in die Bauerngärten. Schon für die Benediktinerin Hildegard von Bingen (1098-1179) und den Bischof Albertus Magnus (1200-1280) war Thymian als Heilkraut geläufig.
Aber wogegen eigentlich?
Gegen Husten, Heiserkeit und sogar Asthma soll dieses Kraut helfen. Als Tee aufgebrüht löst es den Schleim. (Dazu einen Esslöffel Thymianblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und fünf Minuten ziehen lassen.) Gleichzeitig hemmt Thymian-Tee als Spülung Entzündungen im Mundraum, hilft bei Magenbeschwerden, Sodbrennen und Katerstimmung nach Trinkgelagen. Im Mittelalter soll es sogar gegen Epilepsie eingesetzt worden sein, weil es die Nerven beruhigt, aber das kann bezweifelt werden.
Die Winterharten kommen in den Garten
Also trägt Thymian als Küchengewürz unauffällig zur Gesundheit bei. Das Schöne: Wer einen Garten hat, kann die Blätter bis in den Winter hinein frisch ernten. Winterharte Sorten tragen ihre Blätter fast das ganze Jahr über.
Ich liebe Thymian-Ente zu Weihnachten. Aber das Gewürz schmeckt nicht nur in herzhaften Gerichten, sondern verleiht auch Gebäck eine ganz eigene Note. So wie diesen salzigen Keksen mit Thymian und Schokolade. Die Biscuits sind weniger süß als andere, dafür würzig und aromatisch. Und dazu noch schnell gemacht.
Probiert es doch mal aus. Und mit diesem Rezept wünsche ich Euch noch ein gesundes Jahr 2018.
Eure Juliane
- 120 g Butter (Raumtemperatur)
- 120 g heller Rohrzucker
- 1 Ei
- 220 g Weizenmehl
- 1/4 TL Natron
- 1/2 TL Backpulver
- 1/4 TL Salz
- 100 g Zartbitterschokotropfen oder Zartbitterschokolade fein gehackt
- 2 EL frische Thymianblättchen oder etwas weniger getrockneten Thymian
- Fleur de Sel zum Bestreuen
- Zur Vorbereitung den Backofen auf 190 Grad Celsius vorheizen sowie Backbleche und Backpapier bereit legen.
- Die Butter würfeln und mit dem Zucker zu einer hellen, schaumigen Masse verrühren. Dann das Ei drunter schlagen.
- Mehl, Natron, Backpulver und Salz vermengen und zu der Buttermasse rühren.
- Alles etwa 5 Minuten vermengen, bis sich ein glatter Teig ergibt.
- Nun Schokolade und Thymian vorsichtig und gleichmäßig untermischen.
- Mit zwei Esslöffeln nun etwa gleich große Teigkugeln abtrennen, auf das Blech geben und mit dem Löffel leicht flach drücken. Genug Abstand zwischen den Keksen lassen, damit sie beim Backen noch etwas aufgehen können.
- Die rohen Biscuits mit Fleur de Sel besträuen und in den Backofen schieben.
- Etwa 8 bis 9 Minuten backen.
- Die Kekse noch ein paar Minuten abkühlen lassen und servieren.
- Die Thymian-Schoko-Biscuits schmecken warm und frisch aus dem Ofen am besten. Das Gebäck hält sich aber auch in einer Blechdose einige Tage.