Urzeitmenschen aßen den Kopf der Diestelpflanze. Beim französischen Landadel galten Artischocken als Zeichen für Eleganz und Reichtum. Heute kommen zwei Arten der aus Nordafrika stammenden Zucht auf den Tisch.
Diestelblüte roh oder gekocht
Die seltenere der beiden ist die Kardone. Die kleine, violette Züchtung wächst in der Gegend um Lyon, im südwestlichen Frankreich. Die jungen und besonders zarten Blütenstände kommen dort auch roh in den Salat.
In der Bretagne gedeiht die größere und bekanntere der beiden Züchtungen: die artichauts. Sie treibt grüne Blütenstände mit fleischigen Blättern, die geerntet werden. Die Artischocke landet gekocht auf dem Teller.
Artichauts – gesund und hinterhältig
Die Frucht eroberte vermutlich im 16. Jahrhundert von Sizilien aus über die Toskana die Provence und dann ganz Frankreich. Die Franzosen entdeckten aber erst im 18. Jahrhundert die schmackhaften Eigenschaften der artichauts. Sie lieben sie in Cidre gekocht: Les artichauts braisés au Cidre
Wer sie isst, soll seiner Leber und seiner Galle etwas gesundes tun. Aber Vorsicht: Gekocht ist sie nur einen Tag im Kühlschrank haltbar, danach bildet sie Giftstoffe aus.
Fotos: Madame Renard