Kürbisse als Grabbeigabe? Vor zehntausend Jahren verehrten die Ureinwohner Mexikos das nahrhafte Gemüse. Heute hat sich die Frucht sehr verändert, aber auch ich weiß vor allem den Butternusskürbis zu schätzen – zum Beispiel als Gratin.
Ich liebe den fein nussigen Geschmack und das leicht buttrige Aroma dieses typischen Wintergemüses, das auch bekannt ist unter den Namen Butternut- oder Birnenkürbis. Genauso erlesen wie sein Geschmack, genauso spannend ist auch seine Jahrtausende alte Geschichte.
Ersten Kürbisse schmeckten bitter und besaßen wenig Fruchtfleisch
Die Wurzeln des Butternusskürbisses liegen in Mexiko und Guatemala. Dort sollen ihn die Ureinwohner bereits vor 10 000 Jahren angebaut haben. Sie waren vom heutigen buttrigen und fleischigen Gemüse aber noch weit entfernt.
Die ersten Kürbisse der Mexikaner besaßen wenig Fleisch und schmeckten wohl eher bitter. Dennoch waren die Ureinwohner so dankbar für die Frucht, dass sie die Kürbisse zum Teil mit ins Grab ihrer Toten legten.
Mit der zunehmenden Kultivierung veränderte sich auch der Kürbis. Die Haut wurde dicker, das Fruchtfleisch massiger und die Kerne weniger. Noch heute wächst der Kürbis in Lateinamerika. Zu den Hauptanbaugebieten gehören aber mittlerweile Florida und auch Indien.
Hervorragendes Wintergemüse mit viel Vitamin C
Der Butternusskürbis reiht sich in die Familie der Moschuskürbisse ein. Die Haupterntesaison ist eigentlich von September bis Anfang November. Aber weil er sich gut lagern lässt, kann man ihn ohne schlechtes Gewissen den ganzen Winter über genießen.
Beim Einkauf achte ich besonders darauf, dass er keine Stellen hat und beim Klopfen hohl klingt. Dann ist er gut gelagert worden und sollte köstlich schmecken. Das intensivste Aroma haben übrigens eher kleinere Exemplare. Also lieber zwei kleine als einen großen in den Einkaufskorb legen.
Zu Hause lagere ich ihn kühl am besten im Keller oder in der Speisekammer. Wenn ich ihn zubereite, ist die größte Herausforderung die etwas harte Schale. Die geht am besten mit einem großen Messer herunter. Ich teile den Kürbis der Länge nach in zwei Hälften und schäle ihn dann.
Dann ist die grobe Arbeit geschafft. Nur noch die wenigen Kerne entfernen und das wohlriechende Fleisch in die benötigte Größe schneiden.
Übrigens hat Butternusskäse viel Vitamin C und nur wenige Kalorien. Also viele Gründe, um sich an ihm so richtig satt zu essen.
Einen Rezeptvorschlag für ein Gratin vom Butternusskürbis findest Du unten.
Ich wünsche Dir eine kürbissige Woche!
Juliane
- Etwa 4 EL Butter
- 1 große, in Scheiben geschnittene Zwiebel
- 1 große, in Scheiben geschnittene Knoblauchzehe
- 1 Butternusskürbis (ca. 700 Gramm)
- ¼ TL geriebene Muskatnuss
- 125 g Sahne
- 45 g frische Brotkrumen oder ggf. Semmelbrösel
- 75 g geriebener Comté-Käse
- fein gehackter Schnittlauch zum Garnieren
- Salz und Pfeffer
- Den Butternusskürbis schälen und der Länge nach halbieren. Nun die Kerne entfernen und den Kürbis in dünne Streifen schneiden.
- Unterdessen den Backofen auf 180 Grad vorheizen.
- Parallel eine Pfanne auf den Herd setzen und zwei Esslöffel Butter bei mittlerer Hitze darin zerlassen. Darin Zwiebel und Knoblauch glasig dünsten.
- Nun den Kürbis dazu geben. Anschließend das Muskat darüber streuen und alles etwa fünf Minuten anbraten. Der Kürbis sollte etwas weich werden.
- Abschließend alles mit Salz und Pfeffer würzen.
- Die Auflaufform bereitstellen und mit der restlichen Butter einfetten.
- Den Pfanneninhalt so in die Auflaufform geben.
- Nun die Sahne darüber gießen und alles mit Brotkrumen bestreuen.
- Nun auch den Käse darüber verteilen.
- Alles in den Ofen schieben und etwa 25 Minuten gratinieren. Der Kürbis sollte mit der Gabel weich einzustechen sein, dann ist er gut.
- Vor dem Servieren alles mit Schnittlauch bestreuen.