Anregende Topinambur-Suppe

Topinambur Suppe, Foto: Madame Renard
Topinambur klingt wie ein Indianerstamm und ist auch nach einem benannt. Die Franzosen bereiten aus den Knollen eine schmackhafte Suppe zu, deren Aroma mich an Artischocken erinnert. Das Rezept ist leicht, der Geschmack außergewöhnlich. Wer sie mal probieren will: Eine ähnliche Suppe gibt es in der Vorweihnachtszeit auch im Bistro „La Bouche“.

(Inspiriert durch „Jahreszeiten der französischen Küche“ von Hüne und Urban-Halle)

Topinambur Suppe, Foto: Madame RenardTopinambur Suppe, Foto: Madame Renard

Herbst und Winter: Erntezeit für Topinambur

Wir sind mitten in der Erntezeit der Topinambur. Leider werden die Knollen in Deutschland fast ausschließlich im Süden angebaut. Sie sind nur in sehr gut sortierten Supermärkten vorrätig. Ich schätze, weil sie einerseits wegen ihrer dünnen Schale schlecht zu lagern sind und weil sie andererseits relativ unbekannt sind. Ich bestelle sie meistens vor.

Als ich vor wenigen Tagen mit meinen Topinambur-Knollen an der Kasse stand, meinte die Kundin hinter mir, sie habe solche Knollen im Garten. Die Pflanzen würden im Sommer aussehen wie Sonnenblumen. Aber sie wisse nicht, was sie mit ihnen machen solle. „Ausbuddeln, es ist Erntezeit bis März“, sagte ich ihr.

Wie bei der sympathischen Frau wachsen Topinambur sicherlich in vielen Gärten – oft unerkannter Weise. Die Pflanzen sind sehr widerstandsfähig und die Knollen halten Bodenfrost bis etwa minus 30 Grad Celsius aus. Im Boden sind sie haltbar, nur ausgegraben werden sie eben schnell schrumplig, schimmeln oder vertrocknen.

Falls Ihr bei Euch keine Topinambur bekommt, könnt Ihr sie auch online bestellen bei www.topinambur-manufaktur.de. Dort findet Ihr auch ganz viele Informationen über den kulturellen Vorgänger der Kartoffel.

Die vielseitige Topinambur-Pflanze und -Knolle faszinieren mich sehr und ich werde ihnen an anderer Stelle noch einmal einen umfangreichen Beitrag widmen. Im nächsten Jahr starte ich wohl auch mal das Experiment, selbst welche anzubauen.

Topinambur-Suppe schmeckt etwas besonders

Wenn ich etwas Außergewöhnliches für Freunde und Familie auf den Tisch bringen will, greife ich gern zu Topinambur. Nur wenige wissen, wie die Knolle schmeckt und sind überrascht von dem unbekannten, aber feinen Geschmack. Außerdem macht die Suppe nicht viel Aufwand und ist in einer guten halben Stunde servierfertig.

Allgemeinhin gelten Topinambur als unglaublich gesund und den Stoffwechsel anregend. Die Knollen enthalten viel Inulin, das vor allem für Diabetiker sehr gesund sein soll.

Allerdings will ich an dieser Stelle auch kurz warnen: Topinambur regt auch die Verdauung an. Das enthaltene Inulin kann bei Leuten, die den Inhaltsstoff nicht gewohnt sind, einige Winde auslösen.

Wer dennoch zu den Mutigen zählt und einfach neugierig ist, hier nun das Rezept.

Bon appétit!

Eure Madame Renard

Topinambur Suppe, Foto: Madame Renard

Topinambur-Suppe
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Zubereitungszeit
15 min
Kochzeit
20 min
Total Time
35 min
Zubereitungszeit
15 min
Kochzeit
20 min
Total Time
35 min
Zutaten
  1. 800 g frischer Topinambur
  2. 1 bis 2 große Kartoffeln
  3. 2 Schalotten
  4. etwas Butter zum Dünsten des Gemüses
  5. Trüffelöl - Menge je nach Geschmack
  6. 1 l Geflügelbrühe
  7. Salz, Pfeffer
  8. eventuell Sahne zum Verfeinern - je nach Geschmack
  9. und Petersilie zum Garnieren und Verfeinern - je nach Geschmack
Zubereitung
  1. Die Zwiebel schälen und in kleine Ringe schneiden. Die Topinambur waschen, aber nicht schälen. (Die Schale ist sehr dünn und kann mit gekocht werden.) Die Knollen in Scheiben schneiden. Die Kartoffel schälen und ebenfalls in Scheiben schneiden.
  2. In einem Topf etwas Butter zerlassen und darin die Zwiebel, die Kartoffelscheiben und die Topinamburscheiben etwas andünsten.
  3. Unterdessen die Geflügelbrühe bereitstellen.
  4. Wenn das Gemüse beginnt, etwas braun zu werden, mit der Geflügelbrühe ablöschen. Das Ganze etwa 12 Minuten köcheln lassen.
  5. Das Gemüse mit einem Pürierstab zerkleinern, bis es eine schöne cremige Konsistenz ergibt. Die Suppe je nach Bedarf noch etwas einkochen lassen oder mit Sahne verfeinern. Wem es mit Sahne zu mächtig wird, lässt sie einfach weg.
  6. Jetzt das Ganze noch vorsichtig mit Trüffelöl, Salz und Pfeffer abschmecken.
  7. Abschließend die Suppe in den Tellern mit Petersilie garnieren. Fertig!
Anmerkungen
  1. Wenn Ihr kein Trüffelöl habt, schmeckt es auch ohne. Ich finde, Trüffelöl gibt ihr noch einmal den besonderen Kick.
  2. Und wem der Topinambur-Geschmack zu erdig ist, der kann die Suppe auch mit Kartoffeln und/oder Karotten strecken bzw. einige Gramm Topinambur ersetzen.
Madame Renard http://madamerenard.de/

 

 

SchlossimWasser-MadameRenard

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